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1945 Gründung der Fuldaer
Verlagsanstalt durch Heinrich Kierzek; Produktionsbeginn der
Fuldaer Volkszeitung als Nachkriegszeitung
1950 Grundsteinlegung für das heutige Firmengebäude in der
Rangstraße; Erweiterung der Produktion: der Akzidenz- und
Buchdruck gewinnt an Bedeutung
1974 Ende der Produktion der Fuldaer Volkszeitung; nun
verstärkt Ausrichtung auf das Druck- und Verlagsgeschäft
1999 Gründung der Fuldaer Verlagsagentur
Multimedia/Crossmedia als zusätzliches multimediales
Standbein des Unternehmens
2004 Neugründung des Unternehmens als Fuldaer Verlagsanstalt
mit einer Größe von rund 40 Mitarbeitern. Die Rückkehr zum
alten Namen signalisiert auch die Wieder-Ausrichtung auf das
Kerngeschäft: die Herstellung von Broschuren und Büchern für
Verlage.
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Vor 30 Jahren erschien die letzte Ausgabe der “Fuldaer
Volkszeitung”
„Nacht fällt über das Land“ – so dramatisch war ein Artikel
in der „Fuldaer Volkszeitung“ vom 29. Juni 1974
überschrieben. Nacht fiel über das Land, das meinte Walter
Gollbach, der den Artikel geschrieben hatte. Denn: Der
Artikel erschien in der allerletzten Ausgabe der „Fuldaer
Volkszeitung“. Am 29. Juni 1974 gab es zum letztenmal zwei
konkurrierende Lokalzeitungen in Fulda – seitdem gibt es,
wie vielerorts, nur noch ein einziges Blatt. 30 Jahre ist
das jetzt schon her – es war eine andere Zeit – vieles hat
sich seitdem geändert. Im ZDF wird heute Nacht eine 30 Jahre
alte Reportage wiederholt: Zwei Reporter des ZDF hatten die
letzten Stunden der Zeitung begleitet: Heute nacht um 2:10
Uhr können Sie die letzten Stunden der „FVZ“ noch einmal
miterleben. Christoph Käppeler hat mit Menschen gesprochen,
die vor 40 Jahren bei der Zeitung gearbeitet hatten:
Beitrag von Christoph Käppeler im “hr4 Osthessen-Journal” am
12. Juli 2004
Beitrag als mp3-Datei
Manfred Vogel arbeitete als Korrektor bei der Fuldaer
Volkszeitung. Er war dabei, als die allerletzte Ausgabe
gedruckt wurde:
(„Die Fuldaer Zeitung...schwarze Tante...wir die Rote
Tante“)
„Eine Stimme verstummt“, überschrieb der Herausgeber
Heinrich Kierzek seinen letzten Leitartikel. Kierzek hatte
unter den Nazis im Gefängnis gesessen. Die Amerikaner gaben
ihm die Lizenz für die erste Tageszeitung in Fulda. Erst in
den fünziger Jahren kam dann wieder die „Fuldaer Zeitung“
dazu. Martin Angelstein schrieb damals als freier
Mitarbeiter für die „Fuldaer Volkszeitung“:
(„Es gab ne echte Konkurrenz...“)
Überall; wo eine Partei – wie in Fulda die CDU – lange
alleine regiert, gebe es Filz, meint Manfred Vogel:
(„Diesen Filz ein bißchen anzulüften...versucht...“)
FVZ-Verleger Heinrich Kierzek starb nicht lange nach der
letzten Ausgabe. Sein Sohn Matthias Kierzek, der heute
Vorstand des Eichborn-Verlages ist, hält das damalige Ende
der Zeitung für unvermeidlich
(„wir waren ja...ebensfähig zu sein“)
Die Fuldaer Volkszeitung hat Spuren hinterlassen, meint
Verlegersohn Matthias Kierzek:
(„Sie hat große...den bekanntesten zu“)
Die Fuldaer Zeitung habe sich, meint Kierzek, seit sie
Monopolzeitung in Fulda ist, geöffnet und sei nicht mehr so
einseitig früher.
Entlassen wurde damals fast keiner: Die Fuldaer und
Hünfelder Ausgaben der FVZ wurden von der Fuldaer Zeitung
übernommen, die Oberhessicshe Volkszeitung und die
Kinzigtalnachrichten von der Frankfurter Neuen Presse.
Deshalb schwankte die Stimmung zwischen Wehmut und
Erleichterung, als die letzte Ausgabe am 28. Juni 1974
angedruckt wurde, erzählt Manfred Vogel:
(„Als die Rotation anlief...mit den Leuten vom ZDF...“)
Wer die letzten Stunden der Fuldaer Volkszeitung noch einmal
miterleben will: heute nacht um 2 Uhr 10 im ZDF ist die
Reportage von Wolfgang Kullmann von vor 30 Jahren zu sehen.
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